Das Mehrfamilienhaus Flüeler ist ein Ersatzneubau im Zentrum von Stansstad. Es umfasst fünf Maisonette- und zwei Geschosswohnungen mit Wohnflächen zwischen 94 und 144 Quadratmetern. Der kubische Baukörper ist differenziert moduliert: Die südöstliche Haushälfte umfasst vier, der nordwestliche Teil drei Geschosse, ein Einschnitt fasst eine hofartige Dachterrasse. Die Grundrisse sind individuell gestaltet, sodass sich an den Fassaden keine Wiederholungen abzeichnen und das Mehrfamilienhaus wie ein grosses Eigenheim anmutet. Entsprechend verfügen alle Wohnungen über Aussenräume: Die Obergeschosse sind mit Loggien versehen. Das Mehrfamilienhaus ist ein Massivbau und mit Lärchenbrettern horizontal verschalt. Der Anstrich enthält mineralische Pigmente, die stark auf das Umgebungslicht reagieren und die Fassade je nach Tageszeit oder Witterung in unterschiedlichen Grautönen schimmern lassen. Die Architekten schlugen mit ihrem Projekt eine Brücke vom tradierten Blockbau hin zur klassischen Moderne, der in dieser Form in der ländlichen Innerschweiz Anfang des 21. Jahrhunderts noch nicht etabliert war. Das Mehrfamilienhaus Flüeler ist ein Wegbereiter, der jedoch die Frage nach einer «Holzmoderne» aufwirft.
Barmettler, Sandra: Mehrfamilienhaus Flüeler, in: architekturbibliothek.ch (2017). – Schittich, Christian. Best of Detail: Wohnen/Housing. Ausgewählte Wohnen-Highlights aus DETAIL. Berlin 2012, S. 38. – Kolb, Josef. Holzbau mit System. Tragkonstruktion und Schichtaufbau der Bauteile. Basel 2010, S. 291. – Wirz, Heinz (Hg.). Scheitlin – Syfrig + Partner (= De aedibus. Zeitgenössische Architekten 12). Luzern 2006, S. 40–45. – Kunz, Gerold. Ersatzbauten. Aus den Bergen in die Schweiz, in: Karton 2/2005. – Fin de Chantier: Keckes Spiel der Räume, in: Hochparterre 3/2005, S. 54. – Perlen auf dem Land: Haus Flüeler, Stansstad, in: Sonntagszeitung (Immobilien Extra), Zürich 4.9.2005.
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