1932 gewann Franz Scheibler mit seinem kostengünstigen Kleinhäuser-Projekt den vom Werkbund lancierten Wettbewerb zur Förderung des Schweizer Holzbaus. Er entwarf dafür drei Haustypen, die als Reihenhäuser (Typ 1) und freistehende Einfamilienhäuser (Typ 2 und 3) in zwei Zeilen nördlich und südlich der Weststrasse errichtet werden sollten. Scheibler schlug eine Plattenbauweise in Vorfertigung mit Elementbreiten von 1.10 Metern mit einem Achsmass der Ständer von 0.51 Metern vor. Der Wettbewerbsentwurf musste den Vorstellungen der eher konservativen Bauherren angepasst, Konstruktion und Grundrisse überarbeitet werden. Ausgeführt wurden vor Ort aufgerichtete Ständerbauten in konventioneller Bauweise. In den Giebelwänden verlaufen die Ständer durch bis zum Dach. Die Kleinsthäuser in der Reihenhauszeile wurden nicht realisiert. Neun freistehende Einfamilienhäuser umfassen fünf, zwei Einfamilienhäuser sechs Zimmer, verteilt auf zwei Geschosse. Die schlichten Ständerbauten ergeben ein stimmiges Bild und stellen ein wichtiges Zeitdokument der Architektur der Zwischenkriegszeit dar.
Wettbewerb zur Förderung des Schweizer Holzbaus (Werkbund, 1932)
Röthlisberger, Petra: Drei Häuser von Franz Scheibler, Anmerkungen zu Franz Scheiblers Wohnhausbau 1924–1939. Zürich 2005, S. 19. – Steinmann, Martin: Winterthur 1924-45: Scheibler – Siegrist – Kellermüller, in: Archithese 6/1983, S. 25. – Artaria, Paul: Schweizer Holzhäuser. Basel 1936, S. 30–35. – Scheibler, Franz: Holzhaussiedlung an der Weststrasse in Winterthur. Winterthur 1928.
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