Das Wohnhaus wurde 1472 errichtet. Es handelt sich um einen für die Stadt Zug typischen Bohlenständerbau mit einem separat abgebundenen Erdgeschoss, das rückseitig gemauert ist. Das Gebäude liegt in einer geschlossenen Häuserzeile, wobei die Hauptfassade zur Strasse gerichtet ist und die Rückseite an einem Ehgraben liegt. Da die Bauten verputzt wurden, erscheinen sie auf den ersten Blick wie Steinbauten. Tatsächlich war Holz in der Innerschweiz jedoch für Wohnbauten das häufigste Baumaterial. Da Stein aber als repräsentativer angesehen wurde, verputzte man viele Bauten, was auch dem Witterungsschutz zugutekam. Die mittelalterliche Raumeinteilung liess sich wieder aufschlüsseln: in der unteren Etage lagen gegen die Gasse Stube und Nebenkammer, rückseitig waren eine bis unters Dach offene Rauchküche und eine Kammer untergebracht. Eine Treppe führte ins zweite Geschoss, in welchem weitere Kammern lagen. Das ursprüngliche Dach war ein schwach geneigtes Satteldach. 1641/44 fand ein tiefgreifender Umbau statt, bei dem ein steileres Dach aufgesetzt und die Geschossdecken nach oben verschoben wurden. Die Küche wurde mit einer Decke abgeschlossen und ein Rauchabzug mit Kamin eingebaut. 2007 wurde das Haus renoviert, wobei die historischen Bohlenwände von 1472 erhalten werden konnten. Das Haus ist ein Zeuge der spätmittelalterlichen Baukunst.
Kanton Zug, Direktion des Innern, Amt für Denkmalpflege und Archäologie (Hg.): Inventarblatt, Zug, Ober Altstadt 13. Stand 2023. (Archiv Denkmalpflege- und Archäologie Zug) Boschetti-Maradi, Adriano: Archäologie der Stadt Zug, Bd. 1. Zug 2012, S. 85f., 184ff. Boschetti-Maradi, Adriano; et al.: Zug, Oberaltstadt 13, Wohnhaus, in: TUGIUM 24/2008, S. 41-43. Luthiger, Viktor: die Altstadt-Oberegasse in Zug und ihre Bewohner, in: Zuger Kalender 83/1938, S. 50f.. Birchler, Linus: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, Bd. 2, Die Stadt Zug. Zug 1935, S. 514.
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