Lux Guyer entwickelte für die erste Schweizer Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa), die 1928 in Bern stattfand, die Arealplanung und realisierte mehrere Bauten auf dem Ausstellungsgelände, unter anderem das Typenwohnhaus für den aufstrebenden Mittelstand. Als vorfabriziertes, kostengünstiges Fertighaus aus Holz sollte es später in grösseren Massstab zum Einsatz kommen. Im Anschluss an die Ausstellung wurde das Typenwohnhaus vom Kaufmann Fritz Kunath aus Aarau erworben und neben der Tierfutterfabrik Kunath wiederaufgebaut. 1937 wurde das Gebäude von Adolf Studer erweitert. Im Jahr 2005 stand das Haus erneut zur Disposition. Unter Mitarbeit von Beate Schnitter, der Nichte und Büronachfolgerin von Lux Guyer, wurde das Gebäude vom Verein proSAFFAhaus 2007 in Stäfa wiedererrichtet. Der winkelförmige Bau mit Walmdach besitzt ein Risalit, das den Eingang überdeckt, sowie eine geschützte Veranda. Die polygonalen, weissen Stützen, Fenster und Fensterläden kontrastieren mit dem rötlichen Schindelschirm aus Faserzement. Das Typenwohnhaus eignet sich aufgrund der Konstruktion aus Massivholzplatten der Bauweise «Lungern» gut für eine Translozierung. Dies unterstreicht die Aktualität der hundertjährigen Patentwand im heutigen Kontext der Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendung von Bauteilen.
Claus, Sylvia et al.: Lux Guyer 1894–1955, Architektin. Zürich 2013 (2. Aufl.), S. 196–198. – Tönnesmann, Andreas et al.: Die drei Leben des Saffa-Hauses: Lux Guyers Musterhaus von 1928. Zürich 2006.
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