1991 lobte die Holzbaufirma Renggli einen Wettbewerb für ein visionäres Holzgebäude aus. Das Projekt wurde mehrfach überarbeitet und war im Jahr seiner Fertigstellung 2002 der grösste feuerpolizeilich zugelassene Holzbau der Schweiz. Das Wohn- und Geschäftshaus setzt sich aus zwei unterschiedlich hohen, kubischen Bauköpern zusammen, die einen Innenhof fassen und im Osten an die Suhre grenzen. Der rückwärtige, viergeschossige Baukörper gründet auf einer kleinen Insel. Die Integration des kleinen Wasserlaufs in das Bauvolumen schafft aussergewöhnliche Freiräume. Das begrünte Flachdach bietet den Bewohnenden des Attikageschosses einen privaten Freibereich, die Wohnungen im dritten Obergeschoss besitzen eine gegen den Innenhof orientierte Loggia. Der Innenhof wird von zwei Durchgängen erschlossen, sodass auch die Öffentlichkeit den Fluss und den Uferweg erreichen kann. Der strassenseitige Baukörper beherbergt Büroräumlichkeiten, denen in Hinblick auf die sich wandelnden Nutzungsbedürfnisse ein modulares System mit flexiblen Trennwänden zugrunde gelegt wurde. Der Holzbau wird von einer dunklen, sägerohen Horizontalschalung geschützt. Die Fensterelemente sind mit mächtigen Metallprofilen gefasst. Das Minergie-Projekt beweist, dass moderne Holzbauten auch historische Ortskerne qualitätvoll ergänzen können.
Renggli, Max: Neue Dimensionen für den Holzbau: Das Wohn- und Geschäftshaus der Renggli AG, in: docplayer.org (2002).
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