Lisbeth und Willy Wenk erhielten aus Familienbesitz ein schmales Grundstück von 1’600 Quadratmetern. Das Künstlerpaar beauftragte den befreundeten Architekten Paul Artaria mit dem Bau eines Wohnhauses mit Atelier mit dem kleinen Budget von 27'000 CHF. Der Architekt nahm den Auftrag unter der Bedingung an, ein modernes, sachliches Haus ohne unnötige Verzierung bauen zu dürfen. Der längliche Bau gliedert sich in zwei Volumina, die übereck platziert und mit versetzten Pultdächern gedeckt sind. Das Atelier präsentiert sich bei der Ankunft mit einem grosszügigen Fenster gegen Norden. Dieser Gebäudeteil ist unterkellert und beherbergt ausserdem auf einer Galerie eine kleine Gästekammer. Der Wohntrakt ist nicht unterkellert. Die Konstruktion ist klar strukturiert, die Holzstützen stehen auf Punktfundamenten und sind Innen wie Aussen mit Holz beplankt. Dies ermöglichte eine freie Grundrisseinteilung. 1939 wurde das Gebäude teilweise mit Eternit verkleidet. Der Bau zeigt wesentliche Ähnlichkeiten mit dem Atelierhaus Barth, das Artaria zehn Jahre später ohne seinen Büropartner Hans Schmidt in Riehen errichtete. Das Gebäude zählt bis heute zu den innovativsten Holzbauten aus der Zwischenkriegszeit und zeugt von Artaria und Schmidts Engagement für das Neue Bauen.
Brunner, Mirjam: Atelierhaus Wenk, in: Heimatschutz Basel und Gemeinde Riehen (Hg.): Baukultur entdecken. Neues Bauen in Riehen. Riehen 2005. – Artaria, Paul: Schweizer Holzhäuser. Basel 1936, S. 90–93. – Meyer, Peter: Neuere Wohnbauten in der Schweiz, in: Der Baumeister 6/1928, S.190. – Schmidt, Hans: Das Bauen ist nicht Architektur, in: Das Werk 5/1927, S. 139–153. – Wenk, Lisbeth: Wir bauten ein Haus um zu sparen, in: Guggenbühl und Huber’s Schweizer Spiegel 7/1927, S. 36–46.
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