Das Wohnhaus Unter Buchholz gehört zu den ersten Blockbauten, die im Kanton Uri ins 14. Jahrhundert datiert werden konnten und das ein sogenanntes «Pestfenster», eine Durchreiche, besitzt. Es erfuhr daher früh Aufmerksamkeit. Die bergseitige Giebelfassade ruht auf einem niedrigen, abgetreppten Steinsockel – spätere Blockbauten weisen meist eine vollständig gemauerte Hausrückseite auf, da in der Rauchküche mit offenem Feuer hantiert wurde. Die frühe Entstehungszeit lässt sich auch an den unregelmässigen Balkenvorstössen sowie an den fassadensichtigen Deckenbohlen ablesen. Letztere unterbrechen die Schichtung der Fassadenbalken und zeichnen ein feines Gesims auf die Fassade. Der Grundriss der Urner Blockbauten hat sich hingegen über die Jahrhunderte wenig verändert. Die Wohnhäuser besitzen eine Quergangerschliessung. Das Hauptgeschoss birgt Stube und Schlafkammer (Mundart: «Stupli»), das Obergeschoss weitere Kammern, die sich durch die Balkenvorstösse an den Fassaden abzeichnen. Die heutige Befensterung datiert aus dem 19. Jahrhundert. Traufseitig ducken sich tiefe Lauben unter das flache Satteldach. Ein Teil der östlichen Laube ist ausgebaut. 1978 erfolgte eine Restaurierung. Das Wohnhaus steht unter Denkmalschutz und zeigt, wie langlebig Holzbauten sein können.
Gasser, Helmi: Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri (Bd. 2): Die Seegemeinden. Basel 1986, S. 449–451
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