1971 lobte die Gemeinde Uitikon einen Wettbewerb zur Dorfkerngestaltung aus. In den Jahren 1974 bis 1978 wurden mehrere Gebäude realisiert, die sich alle an der bestehenden ländlichen Baustruktur orientieren: zweigeschossige Volumen mit Satteldach. In zwei parallel gesetzten Bauten wurden der Dorfsaal und ein Restaurant untergebracht, im Verbindungstrakt befindet sich ein Foyer. Die Bauten besitzen alle Betondecken und verputzte Backsteinwände. Der Saal, der aufgrund der Hanglage talseits im ersten Obergeschoss liegt, ist mit einem fein detaillierten Tragwerk aus Tannenholz gedeckt. Die Fachwerkbinder lagern auf Betonstützen, die auf die Aussenwand gesetzt sind. Talseits ist dem Saal eine verglaste Veranda vorgesetzt. Die Konsolbalken sind als Zangen ausgebildet und umfassen die Stützen. Die Dachsparren des Hauptdachs setzen sich geknickt in der Veranda fort. Der Knick bietet einem Oberlicht Raum. Der geknickte Dachabschluss findet sich in Variation auch im Vorbereich des Restauranttrakts wieder. Im Verbindungstrakt ist unter der Firstlinie eine Stützenreihe aus Beton platziert. Darauf spreizen sich Holzangen, sodass auf die Brettschichtholzsparren ein Oberlicht aufgesetzt werden konnte. In Uitikon reagierte die Postmoderne auf den ländlichen Kontext. Das Ensemble gehört zu den wenigen Beispielen, wo die dekorative Gestaltweise dieser Zeit ein Holztragwerk prägte und so eine dichte, atmosphärisch wirksame Form generierte.
Büren, Charles von (Hg.): Neuer Holzbau in der Schweiz. Mit Tradition und Erfahrung zu neuen Gestaltungen in Holz. Zürich 1985, S. 56–57.
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