Die Überbauung Waldacker umfasst 110 Wohnungen unterschiedlicher Grösse und Typs, die in zwei knapp 100 Meter langen, flach gedeckten Riegeln untergebracht sind. Die bis zu fünf Geschosse hohen Baukörper wurden parallel zum Hang errichtet. Sie sind jeweils zweifach geknickt und fassen somit einen abwechslungsreichen, begrünten Zwischenraum. Eine Tiefgarage verbindet beide Bauten. Ab Oberkante Gelände folgt ein Holzrahmenbau. Das konstruktive Raster beträgt 3,75 Meter. Die Decken sind als Kastenelemente ausgebildet. Den Riegeln sind je drei breite Laubengangelemente vorgesetzt, die zugleich als Aussenraum dienen. Nischen bilden Rückzugsräume. Die Enden der Laubengänge sind gerundet und bieten Ausblicke, unter anderem auf den historischen Trocknungsturm. Die Laubengänge schliessen mit runden Stützen, was den Baukörpern Leichtigkeit und Eleganz verleiht. Die Holzschalung variiert: Die Stürze der raumhohen Fenster sind horizontal verschalt, die Lattung über die Fenster hinweg gezogen, sodass eine abwechslungsreiche Verzahnung mit den vertikal verschalten Wandflächen entsteht. Die Überbauung Waldacker resultiert aus einem Wettbewerb und hat als erstes Holzgebäude der Schweiz das Platin-Zertifikat nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) erhalten.
Swiss Architects «Bauten des Jahres», 2. Rang
Dummann, Fiona (Hg.): Waldacker, St. Gallen, in: Jahrbuch der Architektur 2022/23, S. 174–179.
Bilder
Pläne
Prozess