Eine Darstellung des Dorfes Buus zeigt, dass der Ort um 1680 mehrheitlich aus strohgedeckten Ständerbauten bestand. Dies änderte sich in den folgenden Jahrhunderten nicht nur in Buus, sondern in der ganzen Region, durch die Förderung des Steinbaus infolge Holzmangel und als Brandschutz. Neubauten wurden in Massivbauweise errichtet und Holzbauten zu Steinbauten umgestaltet. Das Bauernhaus an der Rickenbacherstrasse zeigt diesen Prozess beispielhaft auf. Im 16. Jahrhundert wurde der Bau ganz aus Holz als Hochstudhaus mit Bohlenausfachung errichtet. Das mächtige Walmdach reichte auf allen Hausseiten weit hinab und war ursprünglich mit Stroh gedeckt. Das Dachwerk wurde dabei von durchlaufenden Ständern, den sogenannten Hochstüden getragen. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude umgebaut. Der südwestliche Teil wurde abgebrochen und als Steinbau neu aufgerichtet, das dortige Dach wurde als Sparrendach konstruiert. Der nordöstliche Hausteil blieb mitsamt des Pfetten-Rafen-Dachs erhalten, letzteres war bis 1908 strohgedeckt. Indem das Haus den Wandel von der Holzbau- zur Steinbaukultur aufzeigt, kommt ihm ein sehr hoher architekturgeschichtlicher Wert zu. 1971 wurde es dank einer Spendensammlung vor dem Zerfall gerettet. Heute befindet sich darin ein Bauernmuseum. Seit kurzem wird die südöstliche Giebelmauer durch eine Spriessung gestützt, da sie sich gegen aussen neigt. Eine neue umfassende Sanierung des wichtigen Zeitzeugen ist in Planung.
Kantonale Denkmalpflege Basel-Landschaft: Rickenbachstrasse 16, in: baselland.ch (Kantonales Inventar der geschützten Kulturdenkmäler, Buus, 2024).
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