In den 1980er-Jahren entwickelte die Stadt Arbon das Aufschüttungsgebiet am Bodensee zu einem grosszügigen, öffentlichen Erholungsraum. Der Mehrzweckhalle bildete die erste Bauetappe, es folgten ein Hallenbad, eine Kunsteisbahn und ein Freibad. Die Mehrzweckhalle wird von Osten erschlossen. Die dienenden Räume sind zur Strasse im Süden hin orientiert, der Saal gegen den See im Norden geöffnet. Die Wände der Halle bestehen aus Sichtbeton. Das weit spannende Dachtragwerk setzt in knapp 7 Metern Höhe an und gründet auf Stahlstützen. Dieses Raumfachwerk weist eine Höhe von 2,5 Metern auf. Das ebenso hohe umlaufendes Oberlichtband belichtet die Tragstruktur und macht diese sichtbar. Das filigrane Tragwerk besteht aus Brettschichtholz-Stäben in Buche, die ihre Kraft durch Metallknotenpunkte, sogenannte MERO-Knoten, übertragen. Das Systemraster misst 3 x 3 Meter. Die für die Entstehungszeit wegweisende, vom Institut für Baustatik und Stahlbau der ETH Zürich entwickelte Deckenkonstruktion ermöglichte eine äusserst rationelle Fertigung und Montage. Die verwendete Holzmenge entspricht einer Holzplatte von nur 4 Zentimetern Dicke über der gesamten Dachfläche – ein maximal optimierter Materialeinsatz. Die Realisierung erfolgte in Form einer Arbeitsgemeinschaft folgender Architekturbüros: P. Haas, Schuster, De Lazzer, Fischer AG, Adorni Gisel Architekten, Keller Kappeler Architekten.
Prix Lignum, 1985
Lignum. Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das Holz (Hg.): Neuer Holzbau in der Schweiz. Mit Tradition und Erfahrung zu neuen Gestaltungen in Holz. Zürich1985, S. 156–159. – P. H.: Filigranes aus Holz: Seeparksaal Arbon, 1984, in: Werk, Bauen + Wohnen 12/1984, S. 8–10.
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