Auf der Braunwaldalp, hoch über Braunwald und mit Sicht auf den Ortstock steht das Ortstockhaus. Der Ständerbau ist präzise auf eine Anhöhe gesetzt und konkav geformt. Das Fundament aus Bruchstein bildet den Sockelbereich aus, eine Hülle aus Faserzement umgibt die oberen Geschosse. Leuzinger entwickelte hier etliche Motive des vier Jahre früher errichteten Ferienhauses in Braunwald weiter: Das Pultdach, die Schiebefenster sowie die Eckfenster sind auch hier wiederzufinden und zeugen von Leuzingers Begeisterung für die Moderne. Das Ortstockhaus ist im Laufe der Zeit mehrmals ausgebaut und erweitert worden und konnte 2022 mit einer sanften Instandsetzung weitgehend in den Bauzustand von 1931 zurückversetzt werden. Angepasst wurden die Fenster sowie der Anbau über der gedeckten Ankunft, sodass die Räumlichkeiten um etliche Schlafräume erweitert werden konnten. Der bedeutende Bau stellt einen Meilenstein für die Architektur der Gebirgsunterkünfte der Zwischenkriegszeit dar und zeugt bis heute von höchster architektonischer Qualität.
Hanak, Michael; Kübler, Christof: Ortstockhaus Braunwald. Ein Berggasthaus in den Glarner Alpen. Zürich 2020. – Gratz, Lucia: Mit neuem Schwung: Erneuerung Ortstockhaus ob Braunwald von Althammer Hochuli und Steiger Architekten, in: Werk, Bauen + Wohnen 106/2019, S. 64–70. – Denkmalpflege Kanton Glarus (Hg.): Inventarblatt: Ortstockhaus (15.3.2018). – Das Ortstockhaus auf der Braunwaldalp, Kanton Glarus: Arch. Hans Leuzinger, Zürich-Glarus, in: Schweizerische Bauzeitung 103/104/1934, S. 94–95.
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