Das Mehrfamilienhaus Frasnelli steht inmitten eines dispersen Einfamilienhausquartiers, an einer mit einem Brunnen und einer Sitzbank besetzten Verzweigung. Der dreigeschossige, längsrechteckige Neubau wird von einem Treppenbereich unterteilt, der sich seitlich öffnet. Von den sich so ergebenden loggiaartigen Vorplätzen werden pro Geschoss zwei Wohnungen erschlossen. Die Blockkonstruktion aus Fichte wurde aussen wie innen weitgehend sichtbar belassen. Die Verzahnung der Balken erfolgte als liegender Blattstoss, ohne vorstossende Verkämmung. Weitere besondere Elemente sind die aus Stampflehm gefertigten Böden und Stubenöfen. Sie folgen dem Konzept, möglichst viele naturnahe Baumaterialien einzusetzen. Das flache Satteldach ist als Kaltdach konzipiert und giebelseitig offen belassen. Die Fabrikation des Blockbaus wurde durch computergesteuerte Fräsen optimiert. Dies steigerte die Präzision und reduzierte die Bauzeit. Die Capaul Blumenthal architects – ehemalige Mitarbeitende von Peter Zumthor – haben mit diesem eigenständigen Werk einen differenzierten Beitrag zur Weiterentwicklung des Blockbaus erreicht.
Prix Lignum, 2021: Region Ost, Anerkennung – Graubünden Holz, 2021: «gefällt.»
Kessler, Silvia: Alphütte misst sich mit Eishalle, in: Südostschweiz 19.6.2021. – Strickbau per Computer, in: Prix Lignum 2021, Themenheft von Hochparterre 10/2021, S. 67. – Kessler, Silvia: Wertschätzende Preise für bodenständiges Schaffen, in: Südostschweiz 16.10.2021. – Stricker, E: In sich ruhend, in: werk, bauen und wohnen, 3/2020, S. 22–29.
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