Der Landgasthof Schwanen liegt am nordöstlichen Rand des Dorfes Merenschwand, direkt an dessen Hauptverkehrsachse. Der heutige Bau entstand in zwei Etappen. Bald nach 1600 wurde der östliche Hausteil erstellt, der spätestens seit 1648 gastronomisch genutzt wurde (Tavernenrecht). 1681 erfolgte die Verdoppelung des Hauses nach Westen. Die Erweiterung wurde äusserst repräsentativ gestaltet und zeichnet sich durch Eckquaderungen und steinerne Fenstergewände im Bereich des massiven Sockel- sowie Hauptgeschosses aus. Ihre Wirkung wird vom reich verzierten Sichtfachwerk der oberen Geschosse noch übertroffen. Üppige Voluten, Eierstäbe und Kassettierungen bringen barocke Pracht ins Dorf. Auf der Südseite wurde über jedem Hausteil eine mächtige Lukarne mit ebenfalls verziertem Fachwerk angefügt. Das mächtige, leicht geknickte Dach mit Gehrschild, verbretterten Untersichten und Flugsparren sowie die Klebdächer an der westlichen Giebelseite tragen zum repräsentativen Charakter des Gasthauses bei. Die ursprüngliche Erschliessung erfolgte über eine Türe auf der Westseite sowie einen durch eine zweiläufige Treppe ausgezeichneten Eingang an der strassenseitigen Trauffassade. Der Bau bringt eine bürgerlich geprägte Fachwerkarchitektur ins Dorf. Auch wenn seine Geschichte bislang nur punktuell erforscht ist, handelt es sich um einen im Ort herausragenden Bau, der eine wichtige Stellung im Ortsbild einnimmt und ein bedeutender architektur- sowie sozialhistorischer Zeuge ist.
Kantonale Denkmalpflege Aargau (Hg.): DSI-MER009, Bremgartenstrasse 2, Gasthof zum Schwanen, 1681 (Dossier Denkmalschutzinventar, abgerufen am 21.8.2024). – Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (Hg.): Das Bürgerhaus im Kanton Aargau (Das Bürgerhaus in der Schweiz, Bd. XIII), Zürich 1924, Tf. 87–89.
Bilder
Pläne