Die Lämmerenhütte liegt zu Füssen des Wildstrubels und wurde nach einem Staublawinenniedergang 1992 an einem sichereren Platz neu errichtet und 2016/17 auf Basis eines Projektwettbewerbs erweitert. Die Erweiterung nimmt die bestehende Form auf und verlängert den mit einem Satteldach gedeckten Baukörper talseits. Das Sockelgeschoss wurde betoniert und mit Bruchsteinen verkleidet. Die Wände sind leicht schräg eingezogen, um eine gedeckte Vorzone zu generieren. Darüber folgt eine Holzskelettkonstruktion, die mit vorgefertigten Wandelementen in Rahmenbauweise geschlossen wurde, der Bauzeit, die sich auf 2500 m ü.M. auf die Sommermonate beschränkt, entsprechend. Als Decke kamen Lignatur-Elemente zum Einsatz, deren Akustik-Lochung die Innenräume prägt. Die Erweiterung ist mit einer Lärchenholzschalung verkleidet, die sich in Details vom Bestand unterscheidet. Die Fenster und Fensterläden sind als Bänder ausgebildet, was eine horizontale Gliederung bewirkt. Im Rahmen der Erweiterung wurden die Innenräume der Lämmerenhütte neu organisiert, die räumliche Grosszügigkeit der Skelettkonstruktion ausnützend. Besucher- und Personalbereiche wurden separiert, die 96 Schlafplätze werden neu in kleinen Räumen angeboten. Die mit Holz zu befeuernde Kochstelle und der Specksteinofen bilden weiterhin die zentralen Energiequellen. Die Erweiterung ist zusätzlich hoch wärmegedämmt und mit Solarelementen versehen. Wie komfortabel dürfen SAC-Hütten sein, wie nah an Hotelstandards dürfen aktuelle Modernisierungen reichen und wie sehr dürfen sich Architekt:innen in der Landschaft selbst verwirklichen? Die Erweiterung der Lämmerenhütte erfolgte äusserst sensibel, die Hütte hat ihren alpinen Charakter bewahrt, Zukunft wurde vorbildhaft möglich gemacht.
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