Die alleinstehende, berufstätige Gärtnerin Elsa Zimmermann – zu dieser Zeit eine ungewöhnliche Lebenssituation – wünschte sich ein kostengünstiges Haus und fand in Rudolf Zimmermann einen engagierten Architekten, der einen Holzbau vorschlug. Das Haus steht von der Strasse zurückversetzt in einem kleinen Garten. Die Südostecke ist als Rücksprung ausgebildet und fasst eine überdeckte Terrasse und einen Balkon. Das wohl proportionierte Volumen ist mit einem weit auskragenden Pultdach gedeckt. Die horizontale Holzschalung ist dunkelbraun, die weissen Fenster und die roten Fensterläden setzen Akzente, die auf nordische Einflüsse hindeuten, einem beliebtes Gestaltungsmerkmal aus der Bauzeit. 1938 wurde das Haus von Hans Hindermann umgestaltet. Der Einbau einer Küche im Obergeschoss ermöglichte die Einrichtung von zwei Kleinstwohnungen. Heute wird das Haus von einer Familie genutzt. Um die Nutzfläche zu erhöhen, wurde das Dach leicht angehoben und gedämmt. Insgesamt ist das Haus Zimmermann jedoch in der bauzeitlichen Form erkennbar geblieben und zählt neben den Bauten von Hans Bernoulli, Paul Artaria und Hans Schmidt in Riehen zu den interessanten Wohnbauten der Zwischenkriegszeit, die der gemässigten Moderne zuzuordnen sind.
Steininger, Felix: Haus Zimmermann, Mühlestiegrain 7, in: lexikon-riehen.ch (26.12.2022). – Anselmetti, Romana: 12. Haus Zimmermann, in: Heimatschutz Basel und Gemeinde Riehen (Hg.): Baukultur entdecken. Neues Bauen in Riehen. Riehen 2005.
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