Das Flussbad Schwäbis des Architekten Friedrich Hopf prägt seit seinem Bau im Jahr 1869 das Thuner Stadtbild als repräsentativer Vertreter des Schweizerhausstils. Das Flussbad verdankt seinen Namen der ehemals geringen Fliessgeschwindigkeit der Aare an diesem Ort: «Schwäbis» als Schwebezustand. Die als schützenswert eingestufte Anlage sollte 2005 behutsam an die heutigen Ansprüche angepasst und zusätzlicher Raum geschaffen werden. Der 30 Meter lange Neubau zeichnet mit einem Knick die Topografie nach. Er ist etwas zurückversetzt, sodass Platz für eine Liegewiese generiert wird. Der Flachbau gründet auf einer Betonplatte und besitzt einen massiven Kern. Vor diesen ist eine Skelettkonstruktion aus Eichenholz gesetzt und vertikal verschalt. In geschlossenem Zustand ergibt sich ein homogenes, ruhiges Bild, in Betrieb erzeugen die Öffnungen eine spannungsvolle Fassadenstruktur. Das Ensemble aus Alt und Neu besticht durch Gegensatz. Der Neubau nimmt sich jedoch zurück und tritt nicht in Konkurrenz zur verspielten, historischen Architektur.
Holzbaupreis Berner Oberland, 2007
Atu-Prix, 2009
Prix Lignum, 2009
Laubholzpreis, 2011
Piasecki, Carolina; Bettina Kriegel: Flussbad Schwäbis, eintauchen und abtauchen. Thun, 2015. Schoeck-Ritschard, Patrick: Die schönsten Bäder der Schweiz Zürich, 2012 S.12–13. – Neubau Garderobengebäude Flussbad Schwäbis, in: Schweizer Architektur 173/2009 S. 33.
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