Zur Bauzeit war der Uferabschnitt bei Schenkon mit einem dichten Schilfgürtel bewachsen. Die Verlagerung des Wohnbereichs in das Obergeschoss ermöglichte freien Blick auf den See. Die funktionale Herleitung kann um das Bild des Pfahlbaus erweitert werden, dem vor allem das Bootshaus folgt. Das Ferienhaus lagert auf rohen Baumstämmen in Pfahlgründung. Das Erdgeschoss bestand ursprünglich aus einer Garage und einer rückwärtigen Stützwand aus Naturstein. Wohn- und Schlafräume waren l-förmig angeordnet und mit raumhohen Fenstern an die grosse Veranda angeschlossen. Die Räume waren intern verbunden, die erschliessende Fläche war jedoch die Veranda – es sollte draussen, zwischen Schilf und Bäumen gewohnt werden. Baumstämme wie Stützwand setzen sich im Wohngeschoss fort. Die Zwischenräume sind verschalt, das Freiluft-Wohnensemble mit einem asymmetrischen Satteldach gedeckt. Die sichtbaren, schlanken Sparren kontrastierten mit den massiven Baustämmen. Inzwischen ist das Haus umfassend erweitert: Das Erdgeschoss wurde geschlossen, der Wohnraum im Obergeschoss vergrössert und rückseitig ein grosser Anbau ergänzt. Der Eingriff ist umfassend, der Ursprungsbau jedoch immer noch erkennbar. Die fein inszenierte Archaik des leichtfüssig in die Natur gesetzten Baukörpers ging jedoch für immer verloren: In Schenkon steht jetzt eine Villa am See, umgeben von einer Parkanlage.
Panozzo, Giovanni: Ferienhaus bei Schenkon am Sempachersee, in: Artaria, Paul: Panozzo, Giovanni et al.: Sechs neue Schweizer Holzhäuser. Basel 1938, S. 6–7.
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