Dienstgebäude ergänzen die für die Reisenden konzipierten Stationen im Hintergrund: Sie beinhalten die Technik, manchmal auch Aufenthaltsräume für die Bahnangestellten. Die Station von Surava entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und ist für einen Bau im Schweizer Holzstil vergleichsweise einfach gestaltet. Entsprechend musste sich der technische Neubau unterordnen: Es entstand ein Schuppen, eine «Black Box», die schlichter nicht sein könnte. Sogar die Türen wurden als «Tapetentüren» ausgebildet, damit die Reisenden nicht irrtümlich Zugang suchen. Das Fundament des Schuppens bildet ein Kabelhohlraum. Darüber erhebt sich ein Massivholzbau. Über der Flachdecke befindet sich ein mit mattem, zinnbeschichteten Chromstahlblech gedecktes Satteldach. Der Zwischenraum ist belüftet, um den sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisten. Im Inneren ist das Dienstgebäude mit Fichtenholz, am Aussenbau mit Lärchenholz beplankt. Die Lüftung zeichnet durch einen leichten Absatz vom schmalen Dachrand ab. Das Dienstgebäude ist ein Sinnbild der Reduktion. Es überlässt der Station die bescheidene Bühne an der Rhätischen Eisenbahnstrecke. Prix Lignum hat das Unscheinbare zur Architektur gekürt.
Prix Lignum 2014
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