Das Chalet Frohbüel liegt in einem Villenquartier der Jahrhundertwende wenig ausserhalb der Zuger Altstadt. Es wurde vom Zuger Architekten Johann Landis für den Regierungsrat Fritz Spillmann errichtet. Landis bediente sich des damals in ganz Europa beliebten Chalet- oder Schweizerhausstils, der in einer Romantisierung des Lebens der Schweizer Bergbauern seit dem 18. Jahrhundert gründet. Dies galt als Sinnbild für ein naturverbundenes, ehrliches Dasein. Die Bauwerke des Schweizerhausstils adaptieren die Formen historischer Bergbauernhäuser. Die einfachen Konstruktionen wurden jedoch um reiche Brettschnitzereien ergänzt. Anfangs platzierte man sie als Gartenhäuser in Parks. Dann wurde der Schweizerhausstil insbesondere in der Schweiz zum Bau von Villen mit allem Komfort herangezogen: Das Chalet war geboren. Das Chalet Frohbüel besitzt zwei Haupt- und ein Dachgeschoss in Blockbauweise. Das flach geneigte Dach kragt weit vor und bildet einen konstruktiven Wetterschutz für die Fassaden. Es lagert auf Blockkonsolen, die von reich verzierten Streben fixiert werden. Landis ergänzte ausserdem stadtbürgerliche Elemente wie etwa Balkone und einen Erker. Das Chalet Frohbüel ist in eine symmetrisch gestaltete Parkanlage eingebettet und stellt somit ein Musterbeispiel für den Schweizerhausstil dar.
Direktion des Innern ZG, Amt für Denkmalpflege und Archäologie (Hg.): Inventarblatt Zug, Grabenstrasse 10. Stand 2023 (Archiv Denkmalpflege- und Archäologie Zug). – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.): Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920 (INSA): Winterthur, Zürich, Zug (Bd. 10). Bern 1992, S. 518.
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