Das denkmalgeschützte Bauernhaus ist Teil einer ehemaligen Hofstatt, von dem sich ausserdem eine umgebaute Sennhütte und ein Ökonomiegebäude erhalten haben. Es handelt es sich um einen Blockbau, der talseitig auf einem gemauerten Sockel aufliegt. Das steile Satteldach mit zwei Dachgeschossen, die beiden traufseitigen Lauben sowie die Klebdächer, welche die Giebelseiten vor der Witterung schützen, sind kennzeichnend für den regionalen Bautyp des späten 18. Jahrhunderts. Die Fenster sind nach Bedarf angeordnet – die Rasterung wurde erst im 19. Jahrhundert Standard. Auch die Anordnung der verschiedenen Räume beidseits des Quergangs ist traditionell. Im ersten Wohngeschoss liegen talseitig die grosse Stube mit einem Buffet von 1799 sowie die Nebenstube. Auf der Hangseite befinden sich Küche, Speisekammer und ein «Stübli». Ganze zehn Kammern verteilen sich in den oberen Geschossen. Um 1920 wurde im Norden ein Holzschopf mit Abort angebaut. 2015 wurde der Bau restauriert, wobei die historische Raumaufteilung erhalten werden konnte. Das Bauernhaus ist ein wichtiger Zeuge der ländlichen Architektur des 18. Jahrhunderts und integraler Teil der Kulturlandschaft.
Direktion des Innern ZG, Amt für Denkmalpflege und Archäologie (Hg.): Inventarblatt, Zug, Unterhof 1. Stand 2023 (Archiv Denkmalpflege- und Archäologie Zug). – Bolli, Markus; JeanRichard, Anette: Zug, Unterhof 1, Wohnhaus, in: TUGIUM. 32/2016, S. 76.
Bilder
Prozess