Andrea Deplazes und Valentin Bearth ist es gelungen, eine moderne Alphütte zu bauen: Nicht, indem sie mit irgendeiner besonders sensibel anmutenden Geste Modernes auf der Wiesner Alp platzierten, sondern indem sie einfach einen banalen Blockbau errichteten, der durch einen schlauen Grundriss besticht. Die Hütte weist die gleichen Dimensionen und Proportionen wie alle Nachbargebäude des malerischen Weilers auf. Lediglich das derzeit noch helle Tannenholz verweist auf den Neubau. Das Problem der traditionell kleinen Fenster wurde gelöst, indem ein unscheinbares Tor eingefügt wurde, das bei Anwesenheit geöffnet werden kann und ein Viertel der Hütte in eine Loggia verwandelt – abgeteilt durch eine gläserne Wand. Die gläserne Wand inmitten der Hütte ermöglicht, dass alle Fenster alles belichten und der Blockbau mit Schlafempore somit äusserst wohnlich wird. Die traditionell kleinen Fenster mit Läden mutieren zu Bilderrahmen, die Landschaft zur kuratierten Augenweide. Hoffentlich findet das Projekt viele Nachfolger: Mit demselben Prinzip liessen sich auch alte Alphütten mit einfachen Mitteln modernisieren.
Das archaische Quadrat, in: Hochparterre 10/2015, S. 58.
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